Hallo zusammen 🙂
Heute haben wir im Allgemeinen einen sehr ruhigen Tag verbracht. Zuerst waren wir in einem Onsen, anschließend bekamen wir noch eine Massage. Ich bin gerade tiefenentspannt und könnte direkt schlafen gehen, allerdings ist Koffer packen angesagt. Morgen geht es nach Osaka, wo wir 11 Tage bleiben werden. Die erste Woche liegt bereits hinter uns und es kommt mir so vor, als ob wir gestern erst angereist sind.
Die erste Herausforderung bestand darin, erst mal die richtige Bushaltestelle zu finden. Von der Touristen Information in Harajuku wussten wir, dass es einen kostenfreien Shuttlebus von Shinagawa aus direkt zum Onsen gibt. Es wurde uns auch auf der Karte erklärt, aber wir fragten im Bahnhof selbst auch noch mal. Den richtigen Ausgang hatten wir gefunden, doch ab da war es einfach nur eine Katastrophe. Am Busbahnhof sind wir die Haltestellen abgelaufen und haben geguckt, ob irgendwo etwas von einem Onsen stand. Fehlanzeige. Irgendwann haben wir jemanden gefragt, der dort für die Busse Anweisungen gegeben hatte. Dieser erklärte uns einen Weg, dem wir dann gefolgt sind – doch als wir ankamen, waren wir auch nicht wirklich schlauer. Wir wechselten die Straßenseite, da wir dort Schilder für Busse sahen und hielten wieder Ausschau. Es war wirklich deprimierend, da man nirgends erkennen konnte, dass ein Shuttlebus zum Onsen fuhr.
Irgendwann sind wir wieder komplett zurück zum Bahnhof und haben dort noch mal gefragt. Die Frau konnte nicht sehr viel Englisch, aber durch ihre Handbewegungen konnten wir erkennen, dass sie uns den gleichen Weg zeigte, wie uns zuvor erklärt wurde. Allerdings diesmal mit der Ausnahme, dass sie uns auf einer Karte gezeigt hat, auf welcher Seite der Straße der Bus fuhr. Also wieder zurück, wo wir bereits herkamen. Insgesamt sind wir über 1h herumgeirrt, doch zum Schluss fanden wir tatsächlich die Haltestelle. Allerdings waren dort nur Nummern an einen „Zaun“ gefunden. Nichts weiter. Man muss wissen, dass der Bus dort fährt, sonst ist man echt aufgeschmissen. Wir setzten uns zu der Nummer „2“. Als der Bus kam stand dort zum Glück, dass er zum Onsen fuhr – und er hielt bei „1“. Es ist wirklich ein toller Service, doch hätte eine weitere Information in meinen Augen nicht geschadet.
Nach ca. 20 Minuten Fahrt kamen wir beim Onsen an. Dort mussten wir direkt im Eingangsbereich die Schuhe ausziehen und in ein Schließfach sperren. Die Schlange war nicht lang, sodass wir quasi direkt dran kamen. Tickets hatten wir bereits, im Prinzip brauchten wir nur eine Erklärung, wie alles funktionierte. Hier gab es leider eine weitere Ernüchterung am heutigen Tage. Die Dame hinter der Theke konnte nicht so wirklich viel Englisch. Sie legte uns einen Zettel hin wo drauf stand, dass Tattoos nicht erlaubt sind. Es war anscheinend ein Fehler, wahrheitsgemäß zu antworten, denn meine Freundin hat welche. Allerdings haben wir gefragt bzw. gesagt, dass wir die abdecken – aber ob die Frau das verstanden hat, weiß ich nicht. Jedenfalls war das Ende vom Lied, dass sie uns sozusagen vor die Tür gesetzt hat. Die Stimmung war dementsprechend angeschlagen. Nach ein paar Minuten sind wir noch mal rein und haben es noch mal versucht. Wenn wir die gleiche Dame bekommen hätten hätte ich gesagt, dass es ein Missverständnis war und ich sie fragen wollte, ob es okay sei, wenn man Wunden verdeckt. Jetzt allerdings hatten wir Glück. Wir bekamen jemand anderen und die Dame wollte bezüglich Tattoos gar nichts wissen. Sie gab uns direkt Schlüssel für jeweils ein Schließfach und gab uns eine Wegbeschreibung + Anleitung mit auf den Weg. Somit waren wir drin und gingen in den Umkleidebereich. Das Drama hätten wir uns ersparen können. Nächstes Mal sagen wir einfach, dass wir keine Tattoos haben und gut – aber man lernt ja aus Fehlern.
Der Ooedo-Onsen war größer als der, den ich bis dato kannte. Man bekam einen Yukata ausgehändigt, mit welchem man die ganze Zeit herumgelaufen ist. All seine Klamotten verstaute man in dem Schließfach, allerdings behielt man die Unterwäsche an. Umgezogen wurde sich im Gang, denn es gab dort keine Einzelkabinen, wie man es aus Deutschland kennt. Zudem liefen dort alle barfüßig herum. Im Grunde war der Boden nicht kalt, aber etwas gefroren habe ich zwischendurch dennoch. Als wir den Umkleidebereich verlassen hatten, kamen wir in eine große Halle. Hier waren überall Fressbuden, man konnte sich setzen und die Gesellschaft anderer genießen. Es war schon recht groß, aber nicht so, dass man sich verlaufen hätte. Das Essen und Trinken ist auch dort etwas teurer, wie man es aus Deutschland kennt. Bezahlt wurde zum Schluss, bevor man den Onsen verließ. Der Schlüssel zum Spind war gleichzeitig eine Art Chip, der eingescannt wurde, wenn man sich etwas kaufen wollte.
Neben einem großen Onsen-Bad gab es unter Anderem einen Außenbereich mit Fußbecken, einen Massagesalon und einen Bereich, in dem man sich hinlegen/-setzen konnte zum Entspannen. Beim Außenbereich angrenzend befand sich auch eine Steinsauna, in welcher wir aber nicht waren. Stattdessen sind wir durch das Wasser gewatet (durch die Steine tat es teilweise ganz schön weh) und haben unsere Füße in ein Becken gehalten, in welchem uns kleine Fische an den Füßen geknabbert haben. Das Gefühl war sehr angenehm, es kitzelte leicht.
Zum Schluss sind wir zu dem Onsen-Bad gegangen. Hier bekam man zwei Handtücher: Ein großes und ein kleines. Das große war zum abtrocknen und durfte nicht mit in den Badebereich genommen werden, allerdings das kleine. In dem Vorraum (Umkleide) wurde die Kleidung wieder in ein Schließfach gesperrt und das Handtuch konnte man sich vor den Körper halten. Im Bad selbst wusch man sich erst mal den Schmutz von der Haut. Es befand sich dort eine Art Wanne, aus welcher man warmes Wasser mit einer Schüssel aus Holz geschöpft hat. Dieses wiederum schüttete man sich über den Körper. Wichtig hierbei ist, dass die Haare trocken bleiben (lange Haare müssen hochgesteckt werden). Danach durfte man in eines der vielen Becken steigen. Wir wählten eines und genossen das heiße Wasser. Es war sehr angenehm. Nach einer Weile sind wir nach draußen gewechselt. Wie auch in dem anderen Onsen gab es einen großen Außenbereich, wo man in den Himmel schauen konnte. Die Atmosphäre war sehr schön, doch da sich die Klebestreifen langsam von der Haut meiner Freundin lösten, blieben wir nicht lange. Zudem mussten wir sowieso auf die Zeit achten, da Abends noch die Massage an stand. Hinterher mussten wir uns tatsächlich etwas beeilen, dass wir noch den Bus zurück zum Hauptbahnhof bekamen – aber es haute alles hin. Eventuell werden wir am letzten Tag vor unserer Abreise noch mal zu dem Onsen fahren. Ich fand es wirklich sehr schön dort und wenn wir eine bessere Möglichkeit zum Abkleben der Tattoos finden, sollte es alles noch unproblematischer sein. Bewegungstechnisch war meine Freundin sehr eingeschränkt.
Im Hotel kam überpünktlich die Masseurin vorbei. Ich musste mich auf das Bett legen, aber in dem kleinen Zimmer gab es auch nicht viele andere Möglichkeiten. Massiert wurde durch die Kleidung, das heißt T-Shirt und Hose wurden anbehalten. Die Massage war wirklich entspannend, auch wenn ich sie mir etwas anders vorgestellt hatte. Wahrscheinlich werden wir noch mal in einen richtigen Laden gehen, wo wir uns durchkneten lassen können.
Jetzt muss ich den Koffer packen, was bei meinen Einkäufen spaßig werden wird. Morgen geht es um 11:40 Uhr nach Osaka, ich bin sehr gespannt.
Bis dann ^^/)
Juliane
😀andere Länder andere Sitten , wie gut dass sich hier niemand an Tatoo Bildern stört. Diese kleinen Fische kenne ich als Therapie bei Schuppenflechte. Na dann mal gute Fahrt nach Osaka
Hier ist es im Moment trüb und grau
LG Mama
LikeGefällt 1 Person
Ja, so siehts aus ^^ Das mit den Fischen war echt toll 🙂 Aber ich glaube um einen wirkliches Effekt zu erzielen, muss man das regelmäßig machen. In Osaka ist es derzeit auch etwas bewölkt, unterwegs lag Schnee.
LikeLike