Wunderschönes Kyoto

Hallo 🙂

Den heutigen Tag haben wir in Kyoto verbracht. Wir sind sehr viel spazieren gewesen, haben ein paar Tempel gesehen und waren an einem Ort, der leider eine traurige Vergangenheit und Gegenwart hat. Mit dem Shinkansen ging es los und als wir in Kyoto ankamen, haben wir erst mal lecker gegessen. Dieses Mal waren wir in verschiedenen Lokalen, da meine Freundin nicht so viel Lust auf Udon hatte.

Nach der Stärkung ging es mit dem Zug nach Kohata. Wir wollten den Kyoani Shop besuchen, doch leider ist er bis Ende März nächsten Jahres geschlossen. Wir hätten uns vorher im Internet schlau machen sollen, aber wir hatten noch ein zweites Ziel in der Gegend. Wir hätten eine Haltestelle mit der Bahn fahren können, aber haben uns für das Laufen entschieden. Zum einen war wunderschönes Wetter und zum anderen sah man so viel mehr von der Umgebung. Es lohnte sich definitiv, denn wir sind an dem kleinen Tempel Gangyoji vorbeigekommen. Ich muss sagen, dass es echt Spaß macht, einfach nur die Gegend zu erkunden.

Wir sind ein weites Stück durch eine ruhige Wohngegend gelaufen. Die Häuser wirkten teilweise sehr modern und sahen aus, als ob sie noch nicht so viele Jahre dort stehen. Auch an einem kleinen Feld (oder so ähnlich) und einem Fluss sind wir vorbeigekommen. Hier konnte man an den Steinen und an der Wiese gut erkennen, wie hoch das Wasser mal gewesen sein muss.

Nach einer Weile sind wir am Ziel angekommen. Wir sind zum 1. Animationsstudio von Kyoto Animation gelaufen, was ein wirklich trauriger Anblick war. Vor ca. drei Monaten wurde dort ein Brandanschlag verübt und viele Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Vor allem meine Freundin wollte hier den Opfern gedenken. Es ist einfach nur traurig, was dort passiert ist. Bilder und Berichte in den Medien zu sehen ist das eine; es selbst gesehen zu haben etwas völlig anderes. Mein Beileid.

Auf Google Maps hatte ich eine Burg in der Nähe entdeckt, die wir als nächstes spontan besichtigen wollten. Der Weg führte über eine leichte Steigung, die rechts und links von Bäumen umgeben war. Teilweise kam es mir so vor wie in Sapporo, denn dort sind wir eine ähnliche Straße entlanggelaufen. Es gab dort interessante Raupen, die die Blätter von den Pflanzen verspeist haben.

Danach mussten wir eine weitere Steigung hinauf, die wieder durchs Grüne führte. Allerdings fuhren hier dieses Mal keine Autos entlang. Wenn es dort Bänke gegeben hätte, hätten wir uns definitiv hingesetzt und die Stille genossen.

Irgendwann sind wir dann angekommen: Bei der Burg Fushimi. Leider durfte man die direkte Umgebung und die Burg nicht betreten, sodass ich nur von außen Bilder machen konnte. Dennoch war der Anblick sehr schön und zumindest für mich hat sich der weite Weg gelohnt.

Es gab noch zwei Tempel in der Nähe, die ich gerne besichtigen wollte. Wir sind den Berg über einen anderen Weg wieder hinuntergegangen und sind bei einem Sportverein (vermutlich) vorbeigekommen, wo gerade Fußball gespielt wurde. Den Weg weiter runter gab es einen Automaten, an welchem wir uns ein Eis gekauft haben.

Nicht weit von dort sollte der Kyotonenho Tempel sein, doch leider fanden wir nicht das vor, was wir (oder ich) uns erhofften. Vielleicht war es zwar ein Tempel, aber keiner, wie ich ihn kenne – sondern irgendein modernes Bauwerk. Davon ließ ich mich allerdings nicht entmutigen und wir sind zu einem weiteren Tempel gelaufen. Dieses Mal gab es auch etwas zu sehen 🙂 Der Bukkokuji Tempel war zwar nicht besonders groß, aber dafür schön anzusehen.

Im Anschluss sind wir zum nächsten Bahnhof (Fujinomori Station) gelaufen, der gute 1,5 km weit weg war. Insgesamt sind wir heute laut Google über 10 km weit gegangen, aber dafür haben wir auch echt viel gesehen.

Wir sind eine Haltestelle nach Inari gefahren, wo wir uns den Fushimi Inari-Taisha angesehen haben. Ich bin dort bereits gewesen, aber meine Freundin nicht. Leider war es dort brechend voll, denn dieser Ort ist ein beliebtes Ziel für Touristen. Lange haben wir uns dort nicht aufgehalten und einen Rundgang haben wir auch nicht gemacht, da meine Freundin leider eine Erkältung bekommen hat und sie gegen Abend hin immer schlimmer wurde. Vielleicht kann man den Rundgang ein anderes Mal nachholen, aber mit einer Erkältung muss man es ja nicht übertreiben.

Unser Tag endete in Gion, wo wir durch die Einkaufsstraßen geschlendert sind und eine leckere Pizza gegessen haben.

Auf dem Rückweg haben wir leider einen Shinkansen zurück nach Shin-Osaka verpasst, sodass wir mit einem anderen Zug fahren mussten. Der nächste wäre nämlich erst 45 Minuten später gefahren und solange wollten wir nicht warten. Dreist war hier eine kleine Reisegruppe, denn eine Frau stellte sich einfach in die Tür des Shinkansens, damit dieser nicht losfahren konnte. Ihre Freunde waren nämlich vor uns auf der Rolltreppe mit dicken Koffern, sodass wir sie auch leider nicht überholen konnten. Als wir oben ankamen, hörte man in den Lautsprechern, dass die Frau die Tür freigeben sollte – es wurde mehrmals mit Nachdruck wiederholt. Freundlich hörte sich das definitiv nicht an, aber meiner Meinung nach völlig richtig. Der Shinkansen fuhr ohne die Gruppe und ohne uns ab und wir sind zu den anderen Zügen gegangen.

Morgen werden wir es etwas ruhiger angehen. Erst werden wir ausschlafen und dann schauen wir mal, was wir hier in der Umgebung bisher noch nicht gesehen haben.

Man liest sich ^^/)

Juliane

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